Kurz vor dem Halbjahreszeugnis oder vor dem Jahreszeugnis ist die Anspannung groß. Jeder möchte vorab wissen, welche Noten auf das Zeugnis kommen, nicht umsonst bespricht der Lehrer die Noten mit jedem Schüler einzeln. Wichtig ist die einzelne Gewichtung der Noten, denn nicht jeder Test wird gleich stark bewertet. Mit dieser Anleitung gelingt es Ihnen, die Zeugnisnoten einfach zu berechnen.

Wie werden die Noten gewichtet? – Auf die Stundenzahl und die Art der Arbeit kommt es an!

Schulaufgaben zählen mehr als kurzfristig angesagte Tests oder Extemporalen. Mündliche Noten fließen ebenso ins Zeugnis mit ein. Je nach Schule, Schulform oder Bundesland, kann die Gewichtung der Noten anders ausfallen. In diesem Beispiel wurde als Orientierungshilfe die Zeugnisberechnung an einem niedersächsischen Gymnasium zum Vorbild genommen.

  • Kurzarbeiten oder kleine Leistungsnachweise werden kurz vorher angesagt oder überraschender Weise am selben Tag geschrieben (Extemporale z.B. in Bayern). Zwei Kurzarbeiten ersetzen eine Schulaufgabe. Je nach Stundenanzahl pro Woche, hat der Schüler entsprechende Leistungsnachweise zu erbringen.
  • Schulaufgaben werden in Hauptfächern geschrieben, vorher angesagt und genau besprochen, denn die Arbeiten sind umfangreicher und zählen doppelt. Eine Schulaufgabe kann man mit zwei Leistungsnachweisen gleichsetzen. Je nach Stundenanzahl pro Woche, wird die Anzahl der Schulaufgaben oder großen Arbeiten ermittelt. Drei Wochenstunden Unterricht bedeutet, drei große Arbeiten im Schuljahr usw.
  • Die Gewichtung der mündlichen Mitarbeit wird je nach Schulform anders betrachtet. In dem Beispiel beträgt die Gewichtung der mündlichen Mitarbeit 60% der Gesamtnote eines Fachs.

So berechnet man die Zeugnisnote – Beispiel

Susanne hat in der Deutsch Schulaufgabe eine Zwei geschrieben und hat zwei Leistungsnachweise mit den Noten Zwei und Vier erbracht. Die mündliche Mitarbeit für das erste Halbjahr ist mit der Note Drei gleichzusetzen. Die Mündliche Mitarbeit steht gegenüber den schriftlichen Arbeiten im Verhältnis 60% zu 40%. Welche Zeugnisnote hat Susanne im Fach Deutsch?

Schulaufgabe Note 2
Kurzarbeiten Note 2, 4
Mündliche Note: 3

Berechnung der Zeugnisnote in Betracht aller vorhandenen Noten:

  • Schulaufgabe, bzw. große Arbeit: 2 +2 = 4 / 2 = 2 (Schulaufgaben zählen doppelt!)
  • Kurzarbeiten: 2 + 4= 6 / 2 = 3 (kleine Arbeiten werden einzeln gewertet)

Berechnung der Gesamtzeugnisnote schriftlicher Teil: 2 + 3 = 5 / 2 = 2,5

An diesem Ergebnis kann man gut erkennen, wie wackelig Susanne in Deutsch steht. Nun kommt es auf die mündliche Note an, die den Notenschnitt jetzt richtig beeinflusst.

Mündliche Mitarbeit Gewichtung: 60% = Note 3
Schriftliche Arbeiten Gewichtung 40% = Note 2,5

Ergebnis: Da der mündliche Teil höher bewertet wird, als der schriftliche Teil, orientiert sich die Notenvergabe an der höher gewichteten, mündlichen Mitarbeitsnote. Susanne bekommt in jedem Fall eine Zwei auf das Zeugnis. Selbst wenn beide Teile, schriftlich und mündlich im gleichen Verhältnis zueinander stehen würden, hätte Susanne einen Schnitt von 2,75 und würde auch in diesem Fall eine Drei auf das Zeugnis bekommen.

Fazit: Viele Schüler unterschätzen die mündliche Mitarbeit!

Wer denkt, ohne Mitarbeit kann man gute Zeugnisnoten erhalten, der irrt sich gewaltig. An immer mehr Schulformen ist die mündliche Mitarbeit besonders hoch gewichtet und wird mit mehr als 50% der Gesamtnote bewertet. Einfach nur anwesend sein und zuhören, das ist in diesem Fall der falsche Weg. Die Lehrer fordern eine aktive Mitarbeit und dabei kommt es auch auf die Qualität der Aussagen an.

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