Probleme mit dem Rechnen sind keine Seltenheit. Ob bereits in der Grundschule oder später auf der weiterführenden Schule, wenn die Themen komplexer und die Aufgaben komplizierter werden, viele Menschen nehmen Mathematik als schwierig wahr. Doch Mathe ist überall. In der Schule, im Alltag und im Beruf. Wie lernt man effektiv und erfolgreich?

Nachhilfe – der klassische Weg

Nachhilfe ist der klassische Weg, sobald erste Probleme auftauchen. Mittlerweile haben sich diverse Anbieter auf gezielte Hilfestellung für den Matheunterricht spezialisiert. Ob in Gruppen oder ein Einzelsitzungen, Kinder und Jugendliche jedes Alters versuchen so, den Anschluss nicht zu verlieren.

Da sich nicht jeder professionell organisierte Nachhilfe leisten kann, lohnt es sich, Preise zu vergleichen oder Angebote der Schule zu nutzen. Im Internet oder über Aushänge in Supermärkten findet man häufig auch Studenten oder ältere Schüler, die sich mit Nachhilfe etwas dazuverdienen möchten.

Zurück zum Ursprung

Es ist essentiell, zurückzuverfolgen, wo die Probleme begonnen haben. Bis zu welchem Punkt wurde der Stoff verstanden und ab wann konnte er nicht mehr fehlerfrei umgesetzt werden? Oft ist Betroffenen selbst nicht klar, ab welchem Zeitpunkt sie dem Unterricht nicht mehr folgen konnten, denn die Fehler schleichen sich unbemerkt ein. Zunächst werden Aufgaben augenscheinlich noch richtig gelöst, denn das Ergebnis stimmt, aber es geht um den Weg.

Zusammenhänge zwischen Themengebieten erkennen zu können ist eine Herausforderung, die insbesondere denjenigen schwer fällt, die ohnehin Probleme mit Mathe haben. Umso wichtiger ist es, mit jemandem zu lernen, der die Grundlagen fehlerfrei beherrscht und dem auch kleine Denkfehler sofort auffallen.

Dyskalkulie – eine verbreitete Ursache

Eine Ursache, die bei etwa 6% der Kinder pro Klasse zu Rechenproblemen führt, ist die sogenannte Dyskalkulie. Sie zeigt sich bereits in der Grundschule. Betroffene Kinder sind nicht in der Lage, Zahlen als solche zu begreifen. Für sie stellen sie Symbole dar. Das macht das Rechnen von Beginn an zu einer großen Herausforderung.

Die Rechenschwäche geht mit räumlichen sowie zeitlichen Orientierungsproblemen einher. Sie wird durch wissenschaftliche Testmethoden festgestellt, die Fragebögen für Eltern und Lehrer beinhalten.

Eine Rechenschwäche ist gut behandelbar. Je eher sie erkannt und ernstgenommen wird, desto schneller lassen sich Erfolge erzielen.

Psychische Hürden überwinden

Der psychologische Faktor sollte nicht unterschätzt werden. Menschen, die massive Probleme mit Mathematik haben, verlernen, sich selbst etwas zuzutrauen.

Wer über einen langen Zeitraum schlecht in Mathe ist und sich trotz ständigem Lernen nicht verbessert, baut negative Gefühle auf. Frust, Leistungsdruck und Scham führen zu einem Rückzug der Betroffenen. Resignation setzt ein.

Eltern und Lehrkräfte spielen hierbei eine zentrale Rolle. Wichtig ist, dass Betroffenen kein Druck von außen gemacht wird. Sie haben selbst am meisten mit der Situation zu kämpfen. Stattdessen geht es um Bestärkung und Begleitung, vor allem aber um Verständnis.

Es hilft, sich auf Ziele zu fokussieren. Dabei geht es nicht um das nächste Zeugnis, sondern darum, wofür dieses Zeugnis steht. Was kommt nach der Schule? Welchen Beruf möchte ich ausüben? Was möchte ich studieren? Diese Fragen sollen verdeutlichen, dass es sich lohnt, am Ball zu bleiben.

Es kann auch zu psychologischen Problematiken kommen, die nur therapeutisch gelöst werden können, wie beispielsweise Konflikte mit Lehrern oder Prüfungs- und Versagensängste.

Im Kleinen anfangen

Es geht nicht um Begabung. Begabung ist schön und durchaus ein Vorteil, aber sie ist nicht alles und vor allem ist sie nicht die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Lernen.

Wer sich dazu entscheidet, seine Matheprobleme anzugehen, fängt am besten klein an. Grundlagen wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division müssen gezielt trainiert und ständig wiederholt werden. Mathe besteht nicht aus einzelnen Bausteinen. Alles ist miteinander verknüpft. Das mag im ersten Moment einschüchternd wirken, aber es heißt auch, wer die Grundlagen beherrscht, den wirft so schnell nichts mehr aus der Bahn.

Erfolgserlebnisse helfen, egal wie klein sie sind. Wer lange schlechte Noten geschrieben hat, sollte nicht sofort eine Eins erwarten. Es geht um eine stetige Verbesserung in kleinen Schritten. Erfolge sollten vom Umfeld mitgefeiert werden, um die Moral zu stärken. Zulassen, stolz auf sich zu sein und sich vor Augen zu führen, wie weit man bereits gekommen ist. So werfen einen kleine Misserfolge weniger weit zurück.

Übrigens ist es in keinem Alter zu spät, mit dem Lernen anzufangen. Wie heißt es so schön? Man lernt nie aus.

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